Ist das Leben ein Buch, sind Kochen und Coachen zwei Seiten in meinem Lebensbuch. Kochen und Coachen – auf dem ersten Blick zwei völlig verschiedenen Dinge, aber je mehr ich versuche es auf diese Homepage zu bringen, desto mehr entdecke ich ihre Gemeinsamkeiten.
Ist nicht ein ausgewogenes Essen wie ein ausgeglichener Mensch, der sein Potential und seine Wesenheit freigelegt hat und dafür hin steht. Und weil wir Menschen und die Geschmäcker verschieden sind, braucht es noch etwas Salz und frische Kräuter auf dem Tisch und für uns hin und wieder einen Anstoss, eine Inspiration. So wie wir vor dem Essen innehalten, unseren Körper einstimmen auf das Wertvolle, das wir ihm gleich schenken, so sollten wir doch auch im Alltag hin und wieder inne halten, uns unserer Wesenheit bewusst werden und neu ausrichten.
Wenn du mir eine Kostprobe von deinem Leben schenkst, veränderst du mit mir vielleicht die Geschmacksrichtung oder nur eine kleine Nuance.
Ich bin 1970 in Norddeutschland geboren, in der ehemaligen DDR aufgewachsen und gerade 19 Jahre alt, mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Kindergärtnerin in der Tasche, als die Mauer fällt. Im besten Alter, um nochmal ganz neu anzufangen. Zweiter Bildungsweg, Abitur, Biologie und Geschichte waren meine Lieblingsfächer und drei Jahre zu wenig für meinen Wissensdrang. Also studierte ich auf Lehramt, um beide Fächer kombinieren zu können und immer besser zu verstehen, was ich bin und wo ich herkomme.
20 Jahre später, nachdem ich Lehrerin geworden bin, nehme ich eine Auszeit. Das Leben in den grossen Städten, mein Anspruch eine super Lehrerin zu sein, das Anstehen an den bildungpolitischen Grenzen unseres Schulsystems haben ihren Tribut gefordert. Meine Ausbildung zum "Systemischen Coach" und eine therapeutische Fortbildung in "Primärtherapie" halfen zuerst mir selbst, mein neues Leben und meine Herausforderungen darin zu verstehen.
2017 riskierte ich eine grosse Veränderung. Vom Norden in den Süden, vom Meer auf die Berge, von Deutschland in die Schweiz, von der Grossstadt in den Weiler "Klösterli" auf der Rigi. Ich dachte damals nicht, dass ich noch einmal etwas ganz Neues erleben würde, ausser der Arbeit in der Hotellerie, doch es kam anders. Als ob all mein angehäuftes akademisches Wissen, meine Berufserfahrungen als Lehrerin, meine Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit meiner Kindheit und Jugend in meiner Familie und der DDR, dieses ganz andere Leben auf dem Berg, im Arbeitsfeld der Hotellerie – als ob all das dafür sorgt, dass ich eine Schicht tiefer sinke und mich neu verbinde. Auf der Rigi, 50jährig habe ich realisiert, das nichts von meinem Leben auf der Strecke bleibt, dass ich nichts vom Erlebten entsorgen und mich neu erfinden kann. Es war gravierend. Die Gravur könnte lauten: "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden." (S. Kierkegaard)
Das Leben ist kontinuierlich. Es bringt immer wieder Neues hervor und versteht zugleich das "Alte", das Gelebte neu und anders. So reifen wir. Da können wir von der Natur lernen und in unserem Bewusstsein kultivieren. Und wenn wir etwas noch nicht verstehen, dürfen wir geduldig sein. Wir brauchen weitere Erfahrungen, Zeit und plötzlich verstehen wir. Und deshalb tragen wir Sorge für uns, die Erde und alle Wesen. Das ist in mir gereift, als ich täglich viele Essen gekocht, Salate kreiert und Unmengen Geschirr gewaschen oder jede Menge Hotelzimmer geputzt habe. Es liesse sich auch mit Nachhaltigkeit und Permakultur beschreiben. In diesem Sinne möchte ich wirken.
Heute bin ich wieder am Wasser zu Hause. Ich lebe in einer kleinen Gemeinschaft (wohngemeinschaft-libellule.ch) in Romanshorn. Parat, dich an meinen Kochkünsten und meinem Coachingtalent teilhaben zu lassen. Wenn du mir eine Kostprobe von deinem Leben schenkst, veränderst du mit mir vielleicht die Geschmacksrichtung oder nur eine kleine Nuance. Oder du kommst voll auf den Geschmack und lässt mich für dich kochen.
Ist das Leben ein Buch, sind Kochen und Coachen zwei meiner Seiten darin.
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